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30. September 2025

Zwei Jahre 7. Oktober: Wie steht es um den Kulturaustausch zwischen Deutschland und Israel?

Resonanzen: Die deutsch-israelischen Kultur­beziehungen

Berlin, den 30. September 2025

Wie steht es um die kulturellen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel 60 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen? Welche Beispiele für die funktionierende Zusammenarbeit gibt es, wo liegt Potenzial für mehr Engagement, gerade in konfliktbeladenen Zeiten? Und wie wirken sich die verschärften Debatten um Israel-Boykott auf die deutsch-israelischen Kulturbeziehungen aus? Diesen Fragen widmet sich die am 30. September 2025 veröffentlichte, vom Institut für Neue Soziale Plastik herausgegebene Studie »Resonanzen«.

Erstmals seit dem Massaker der Terrororganisation Hamas in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg nimmt diese Bestandsaufnahme eine umfassende Pulsmessung der Kulturbeziehungen zwischen Deutschland und Israel vor. Vom erweiterten Kulturbegriff des Auswärtigen Amts ausgehend, untersucht die Studie unterschiedliche Bereiche des Kulturaustauschs: Begegnungsforen, Wissenschaft und Forschung, Jugend- und Schulaustausch, gesellschaftlicher Dialog sowie Austausch in Kunst und Kultur.

Blick erweitern, Handlungsspielräume aufzeigen

Die von Gila Baumöhl und Hannah Dannel erarbeitete Studie zeigt auf, wie sich die deutsch-israelischen Kulturbeziehungen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt haben und spricht Empfehlungen aus, wie sie erneuert und gestärkt werden können. Die Ergebnisse beruhen auf einer Kombination aus qualitativen Interviews, Literaturanalysen und empirischen Daten. Im gegenwärtigen polarisierten Debattenumfeld rund um Antisemitismus und Nahost möchte die Studie auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel jenseits der politischen Sphäre blicken und Handlungsspielräume aufzeigen.

»Bei allen Unterschieden zwischen den jeweils untersuchten Bereichen zeigt unsere Bestandsaufnahme: In den deutsch-israelischen Beziehungen hat sich ein Generationenwechsel vollzogen. Für junge Menschen in Deutschland ist die Bedeutung Israels nicht mehr selbstverständlich. Angesichts des zunehmenden internationalen Boykotts und der Unsicherheiten nach dem 7. Oktober kann dies zu noch weniger Austausch und Kooperationen führen. Dieser Gefahr entgegenzuwirken, ist uns ein wesentliches Anliegen. Kultureller Austausch ist schließlich auch für die Stärkung der israelischen Zivilgesellschaft essenziell«, sagt Stella Leder, Geschäftsführerin des Instituts für Neue Soziale Plastik.

Über die Verfasserinnen der Studie

Gila Baumöhl studierte Friedens- und Konfliktforschung, Politikwissenschaft und Soziologie. Von 2015 von 2022 leitete sie das Büro des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland. Von 2023 bis 2024 war sie im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst tätig. Seit Dezember 2024 erstellte sie im Auftrag des Instituts für Neue Soziale Plastik die vorliegende Bestandsaufnahme der deutsch-israelischen Kulturbeziehungen. Sie engagiert sich ehrenamtlich in mehreren jüdischen NGOs und ist zudem als Referentin, Moderatorin und Autorin aktiv.

Hannah Dannel (geb. Schubert) studierte Jüdische Geschichte und Literatur sowie Erziehungswissenschaft. Von 1999 bis 2002 arbeitete in der israelischen Botschaft in Berlin. Von 2005 bis 2023 war sie als Referentin für Kultur und Kommunikation beim Zentralrat der Juden in Deutschland tätig. Nach einer Station bei der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt in Berlin ist sie seit Juli 2024 projektbezogen für das Institut für Neue Soziale Plastik tätig. Zudem ist sie als Autorin, Executive Coach und Moderatorin aktiv.

Zahlen und Fakten

Zitierempfehlung:
Institut für Neue Soziale Plastik (Hg.): Resonanzen. Die deutsch-israelischen Kulturbeziehungen. Bestandsaufnahme, Trends und Empfehlungen. Erstellt von Gila Baumöhl und Hannah Dannel. Berlin: 2025
184 Seiten

Die Kurzfassung der Studie finden Sie im Anhang dieser Presseinformation als pdf.

Die vollständige Studie kann ebenfalls als pdf heruntergeladen werden:
neue-soziale-plastik.de/de/publikationen/resonanzen

Auf Anfrage schicken wir Ihnen die vollständige Studie gerne per E-Mail zu:
info[at]neue-soziale-plastik[.]org

Was ist das Institut für Neue Soziale Plastik?

Das Institut für Neue Soziale Plastik wurde 2015 von einer Gruppe antisemitismuskritischer und jüdischer Künstler:innen gegründet. Es entwickelt Performances, Installationen und Ausstellungen zu Themen der jüdischen Gegenwart, zu Erinnerungskultur und Antisemitismus; manche dieser Projekte arbeiten mit Mitteln der kulturellen Bildung.

Neben eigenen Produktionen bietet das Institut maßgeschneiderte prozessorientierte Beratungen, antisemitismuskritische Produktionsbegleitungen und Fortbildungen für Kulturinstitutionen an, die sich mit Antisemitismus in der Geschichte und Gegenwart von Kunst und Kultur befassen möchten.

Außerdem führt das Institut anlassbezogen Studien durch, engagiert sich in Advocacy-Prozessen und bietet kulturpolitische Beratung und Handlungsempfehlungen. Seit 2020 koordiniert es ein wachsendes Netzwerk jüdischer, israelischer und antisemitismuskritischer Künstler:innen.

Weitere Informationen: neue-soziale-plastik.org
Instagram: @institutneuesozialeplastik

Pressekontakt für Rückfragen, Interviews oder Hintergrundgespräche:

Jérôme Lombard
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
presse[at]neue-soziale-plastik[.]org

Institut für Neue Soziale Plastik (Berlin) e.V.
Yorckstr. 26
10965 Berlin

Kurzfassungen

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